Am 19. März 2021 hat der Bundesrat entschieden, dass psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten künftig selbständig tätig sein und zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) abrechnen können. Damit hat Köhler, Stüdeli & Partner das Mandat nach knapp sechs Jahren erfolgreich abgeschlossen. Das aktuell noch geltende Delegationsmodell, bei welchem PsychotherapeutInnen unter ärztlicher Aufsicht arbeiten, wird abgelöst. Seit Jahrzehnten haben sich die Psychologenverbände darum bemüht, diesen Modellwechsel zu vollziehen, da er den Anforderungen nach einem niederschwelligen Zugang zu qualifizierter Psychotherapie in der psychologischen Beratung nicht mehr gerecht wurde. Die Psychologenverbände zeigen sich hocherfreut über den Entscheid des Bundesrats.
In 2015 haben die Psychologenfachverbände FSP, ASP und SPAP Köhler, Stüdeli und Partner das Mandat erteilt, eine Neuregelung zu schaffen, welche das Delegationsmodell ablöst. An der ersten Präsentation haben wir empfohlen, die in 2013 unterbrochene Lösung auf Verordnungsstufe zu reaktivieren.
Köhler, Stüdeli & Partner hat einen mehrstufigen Vorgehensvorschlag erarbeitet und umgesetzt, der nun nach sechs Jahren zum Erfolg geführt hat. Im Fokus der Politikberatung standen die Überprüfung von Fakten und die Erarbeitung möglichst objektiver Grundlagen, persönliche Gespräche mit Vertreterinnen des EDI und des BAG, parlamentarische Vorstösse von Ratsmitgliedern unterschiedlicher Couleur sowie Medienarbeit.
Die Psychologenverbände konnten sicherstellen, dass Anliegen im Rahmen der Vernehmlassung der Verordnungsentwürfe breit abgestützt waren. Widerstand gab es einzig von Seiten der Krankenversicherer und der Verbände der Psychiater. Das Lobbying der Psychologenverbände hat mehr Wirkung gezeigt. Die im Rahmen der Vernehmlassung eingebrachten Vorschläge wurden umfassend in den Verordnungsentwurf aufgenommen, den der Bundesrat nun genehmigt hat.
Die Umsetzungs-Vorschläge der Psychologenverbände waren vom Erfolg gekrönt, weil sie die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten nach einem niederschwelligen Zugang zu qualifizierter Psychotherapie im Fokus hatten und Partikularinteressen zurückgestellt haben.