Gynäkologie Schweiz / SGGG hat beschlossen, für ihre Mitglieder eine Podcast-Serie auf Deutsch und Französisch zu starten. Walter Stüdeli (Köhler, Stüdeli & Partner GmbH) und Thomas Suremann (Klipp & Klar Kommunikation) haben im Radiostudio des Medienzentrums in Bern den ersten Podcast für Gynäkologie Schweiz produziert.
Das Thema des Podcasts lautet: Lobbying: Fluch oder Segen? Walter Stüdeli stand als Lobbyist Rede und Antwort. Das Lobbying im Bundeshaus ist umstritten, sagte der Präsident Michel Müller. Für Walter Stüdeli ist die Interessensvertretung ein Teil der Demokratie, solange sie transparent bleibt. Die frauenspezifischen Themen würden heute von den Dachverbänden wie der FMH ungenügend in der Bundespolitik eingebracht. Deshalb mache es Sinn, dass sich Gynécologie Suisse selbst Gehör verschaffe. Wer seine eigenen Interessen nicht vertrete, existiere in der Bundespolitik nicht.
Für ein erfolgreiches Lobbying brauche es die gute Idee zum richtigen Zeitpunkt. Es gehe um konkrete Lösungsvorschläge, die von den Politikerinnen und Politikern aufgenommen werden können. Bezogen auf die SGGG meint Stüdeli: «Die Anliegen und Interessen müssen der Gesellschaft und den Frauen dienen und dürfen nicht partikular auf die Ärzteschaft ausgerichtet sein».
Im Podcast äussern sich FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt und SP-Ständerätin Flavia Wasserfallen zur Thematik. Silberschmidt sieht schlecht vorbereitete Interessensvertreter als Fluch, während professionelles Lobbying ihn als Parlamentarier unterstützen kann. Wasserfallen hebt die Bedeutung von Transparenz im Lobbying hervor, insbesondere im Gesundheitsbereich, wo ungleiche Machtverhältnisse bestehen.
Die erste Aufnahme des Podcast stiess auf positive Resonanz. Gynäkologie Schweiz wird in unregelmässigen Abständen weitere Podcasts veröffentlichen. Die Mitglieder wünschen sich vertiefende Gespräche und Hintergrundinformationen zu verschiedenen Themen.